Liebes Christkind

Liebes Christkind,
inzwischen dürfen wir bereits unser drittes Weihnachtsfest in unserer Familie feiern. Wenn ich da zurück denke, wie das alles gekommen ist und welches Glück wir hatten… mir wird ganz warm ums Herz.
Aber hört was ich euch zu erzählen habe; Also, ich fang mal von ganz vorne an: „Ich, bin Blanco ein schneeweißer Kater, ehemals Zebulon ( auch ein sehr schöner Name). Da geht es eigentlich schon los, meinen jetzigen Namen verdanke ich einer Verwechslung, so hieß nämlich mein damaliger Mitbewohner ebenfalls komplett weiß. Aber egal ich kann damit leben. Meistens nennt man mich liebevoll Dr. Blanc (Doktor wegen der Weißen Kleidung und „Blanc“ von der Serie Rettungsflieger dem Piloten Blanc) oder Blanci oder kleiner Eisbär.
So aber jetzt, die Geschichte beginnt:


„In meinem jetzigen Zuhause machte man sich Gedanken darüber die Familie um einen vierbeinigen schmusigen Mitbewohner zu erweitern. Über eine Bekanntschaft kam man ziemlich schnell auf das Tierheim in Colmar. Nach reiflicher Überlegung und nach festsetzen eines Termins, machten sich Drei der Familie auf den Weg nach Colmar. Dort angekommen schaute man sich erst mal in Ruhe alles und jeden an. Mehrmals sogar, aber das richtige Wollknäul schien nicht dabei zu sein, obwohl sich Zweibeiner sowie Vierbeiner unheimlich bemühten.
Eigentlich mit dem Gedanken es sei nichts passendes dabei und man werde wohl zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen, zog die Menschenschar nochmals durch die Zimmer. Genau im richtigen Moment kam eine Mitarbeiterin des Tierheims mit einer Transporttasche mit Geheimnisvollem Inhalt durch den Flur. Darin befand sich ein ängstliches kleines Wesen, gerade angekommen aus einem benachbarten Tierheim. Es stellte sich heraus, dass der kleine sehr zierliche Schatz mehrfach aus Familien zurückgeben wurde. Der Beweis fand sich im Impfpass, genau so viele Namen wurden ihr auch bereits verpasst. Richtig es handelt sich um ein kleinwüchsiges Katzenmädchen aber inzwischen schon 4 Jahre alt. Davon liess sich die Familie nicht abhalten, sie wollten sie wenigstens einmal anschauen.
Gesagt getan, dazu mussten sie aber in ein Katzenzimmer. Und in diesem Zimmer war auch ich(Weißer neugieriger Kater ca. 6 Monate alt). Ich musste unbedingt schauen, was da an dieser Handtasche so rumbaumelte die an einem Menschen herunterhieng(es waren nur die Verschlüsse, aber für mich sehr aufregend). Ich konnte mit dem Spielen gar nicht mehr aufhören. Eigentlich wurde ich auch nur deshalb beachtet und das auch nur am Rande, da grad alles über Minou (so heißt sie jetzt) in Erfahrung gebracht werden musste. Minou hatte zuvor vier Namen, aber nur unpassende, deshalb musste sie die fünfte Namensvergebung aushalten. Und sie tut es, ich bin überzeugt davon sie liebt ihn sogar. Man darf den Namen nicht aussprechen schon steht sie parat, also wenn man
geheim über sie reden möchte, geht das nur ohne ihren Namen zu nennen, sonst ist sie hellwach.
Die Entscheidung ist gefallen, Minou wurde eingepackt und man hat sie von da an in keinem Tierheim mehr gesehen. Für mich war das mit der „neuen Familie“ erledigt, dachte ich jedenfalls. Man muss dazu sagen, eigentlich ging es mir gar nicht gut, hat nur keiner bemerkt wegen meinem Spieltrieb. Äußerlich konnte man zwar mein entzündetes Auge sehen, aber ich hatte eine leichte Lungenentzündung, was sich erst Tage später aufklärte.
Ca. eine Woche später ging die Tür meines Zimmers auf und diese Zweibeiner mit der lustigen Tasche waren wieder da. Und dieses Mal auch direkt mit einer Transportbox. Kaum stand das Ding offen auf dem Boden, habe ich die Chance ergriffen und war schwupps drin. Ich durfte mit, wenn auch anfangs nur als Pflegekater, aber das war ein leichtes für mich. Einfach machen, was ne Katze am Besten kann, schlafen, essen, spielen und schmusen.
Minou habe ich auch wieder getroffen, aber was war mit der los, eher gar nichts. Sie kam einfach nicht aus ihrer Katzenhöhle heraus. Nur nachts und nur um zu fressen und für das was danach wieder raus muss.
Ehrlich gesagt war an ihr nur Fell und Knochen. Es verging Woche um Woche, und eines Abends hat sie dann endlich beschlossen, die Katzenhöhle zu verlassen und zwar für immer. Anfangs noch schüchtern erkundigte und eroberte sie Tag für Tag mehr und lies sich dann auch endlich streicheln und ist nicht mehr wegen jeder noch so kleinen Bewegung zusammen gezuckt. Wenn man sie heute kennt, würde man nicht meinen, dass es die Minou von damals war. Inzwischen ist sie sogar eine Freigänger-Katze geworden.
Aber zurück zu mir, es war Wochenende als ich einzog, und da ich wohl ein sehr schlimmes Auge hatte, ist man in der Folgewoche gleich mit mir zum Tierarzt. Dort stellte man fest, dass ich eine leichte Lungenentzündung habe, die man aber ganz schnell wieder in den Griff bekam. Das Auge ist seither ständig in Pflege und ich habe mich daran gewöhnt, dass es öfters gereinigt werden muss.
Seit einiger Zeit darf für immer bei der Familie bleiben ist das nicht wunderbar.
Inzwischen steht mein drittes Weihnachten vor der Tür, mit Freigang und allem was dazu gehört. Bei schlechtem Wetter zieht es uns automatisch nach drinnen zum Beispiel ans Fenster. Und wenn ich so richtig Ruhe brauche verziehe ich mich noch heute in meine geliebte Transportbox in der ich ab und zu von der Geschichte träume, wie alles begann….

P.S. gebt nicht auf, eines Tages seid auch ihr dran…. vielleicht ist eine Pflegefamilie bereits ein guter Start ins Glück „

(Fotos und Text: Familie von Blanco)

2 Gedanken zu „Liebes Christkind

  1. Claudia

    Lieber Blanco

    Da hast du ja grosses Glück gehabt, aber so einem hübschen Kater wie dir kann man gar nicht widerstehen.
    Danke für deine schöne Geschichte und lass dich weiter verwöhnen.

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  2. Elke Herrmann

    Hallo mein weißer hübscher Bub.
    Ja du hast damals alles richtig gemacht und dann großes Glück gehabt, das du zu Minou konntest. Ich freue mich total, vor allem sehr dabei gewesen zu sein. Ich wünsche euch noch mega viele Weihnachten und alles Glück der Welt. Natürlich auch euren Vierbeinern. Danke und weiter so.

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